Vergilbte Naturharzfirnisse verschieben Farbbalance und Kontraste. Vor Eingriffen testen wir extrahierende Gele, pH‑angepasste Systeme und Enzymcocktails auf Probetischen, um empfindliche Lasuren zu schützen. Ziel ist nicht sterile Helligkeit, sondern die Wiedergewinnung von Raum, Tiefe und Textur. Ein fein dosierter Restglanz respektiert Alter und Geschichte, während störende Schleier weichen und das ursprüngliche Licht wieder atmen darf.
Hohllagen und Schollen erfordern ruhige, wiederholbare Verfahren: Kapillareintrag minimaler Klebstoffmengen, kontrollierte Druck‑ und Wärmezufuhr, Atmungsfenster für Lösungsmittel. Additive verbessern Flexibilität und Alterungsstabilität. Dokumentierte Raster zeigen Fortschritt und erlauben spätere Bewertung. Das Ziel bleibt stets, Substanz zu erhalten, nicht Oberfläche zu glätten. Jede erfolgreiche Konsolidierung schenkt Zeit, damit Forschung und Betrachter die originale Stimme weiterhin hören können.
Vorher‑Nachher‑Bildfolgen, Spektralkarten, Protokolle und Begründungen machen Eingriffe nachvollziehbar. Publikum und Auftraggeber verstehen besser, warum etwas bleibt, obwohl es stört, oder warum etwas weicht, obwohl es vertraut erscheint. Diese Kommunikation stärkt Vertrauen, fördert realistische Erwartungen und lädt ein, zuzuhören, mitzudenken und mitzudiskutieren. So wird Restaurierung zu einem offenen Prozess, der Wissen teilt und Verantwortung sichtbar trägt.
Ein Hinweis auf eine kaum sichtbare Ritzlinie führte kürzlich zu einer neuen Kartonzuordnung, die Serienproduktion erklärte. Solche Funde entstehen oft außerhalb des Labors. Schreiben Sie uns, wenn Ihnen Muster auffallen, Quellen bekannt sind oder Vergleiche lohnen. Jede Rückmeldung kann ein Puzzleteil sein, das technische Befunde schärft und historische Kontexte deutlicher konturiert, als es eine Einzelstudie vermag.
Wir stellen datenschutzkonform IRR‑Folgen, µXRF‑Karten und Makroaufnahmen bereit, damit Sie Strukturen eigenständig lesen können. Nutzen Sie Ebenen, blenden Sie Kanäle ein, vergleichen Sie Serien. Kommentarfelder und Markierungstools ermöglichen kollektives Annotieren. So wächst Wissen transparent, überprüfbar und nachvollziehbar – und jedes neue Auge erweitert die Deutung, gerade dort, wo Routine sonst blinde Flecken erzeugt.
Mit dem Newsletter verpassen Sie keine neuen Analysen, Fallstudien oder Bilddatensets. Kommentieren Sie Beiträge, stellen Sie Fragen an das Team und schlagen Sie Vergleichsobjekte vor. Wir reagieren mit Q&A‑Formaten, Live‑Einblicken aus dem Labor und verständlichen Zusammenfassungen. So bleibt das Gespräch offen, die Methoden nachvollziehbar und die Faszination für Renaissance‑Werkstätten ansteckend und dauerhaft lebendig.
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